Für die ausgewählte Veranstaltung sind folgende Ergebnisse gespeichert:
Challenge Roth | 20. Juli 2014 | ||||
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Roth | |||||
3 Teilnehmer | Swim | Bike | Run | Gesamtzeit | Platzierung |
3800mm | 180kmkm | 42200mm | |||
Gather Arndt | 1:23:29 | 5:36:29 | 4:23:28 | 11:32:54 | 104. |
Stark Kirsten | 1:36:47 | 6:34:22 | 4:55:56 | 13:16:40 | 32. |
Vilzmann Christian | 1:14:04 | 5:54:07 | 6:18:15 | 13:31:57 | 126. |
Veranstaltungsbericht:
Challenge Roth 20.07.2014 –
Bereits am Freitag machte ich mich mit einer riesigen Portion Respekt auf nach
Roth zu meiner ersten Langdistanz. Außerdem hatte ich noch die Zweifel im
Gepäck, ob mein Knie nach meinem Unfall halten würde.
Als erstes holte ich meine
Startunterlagen und lies den Abend auf der BR3 Party ausklingen. Am Samstag
zeigte das Thermometer über 30°C und meine Aktivitäten reduzierten sich auf den
Bike Check - In.
Am Sonntagmorgen klingelte um
4.00 Uhr der Wecker zu einem Tag mit vielen Hochs und Tiefs. 6 km vor
Hilpoltstein musste ich feststellen, dass dieses Ziel mehr haben und wir nur
noch im Schritttempo vorwärts kommen. Es ist aber doch noch alles gut gegangen
und ich konnte mich und mein Rad noch für das Rennen vorbereiten.
Um 7.15 Uhr stand ich im
Kanal und der Böller ertönte. In dem Moment dachte ich mir: Dann mach dich
jetzt mal auf den Weg! Ich konnte gut im Feld schwimmen und habe auch
zahlreiche Schwimmer überholt. Nach 1 Stunde und 14 Minuten hatte ich wieder
festen Boden unter den Füssen und ging auf die 180 km lange Radstrecke. Immer
im Hinterkopf das Knie nicht zu sehr zu strapazieren um noch laufen zu können.
Einen Vorgeschmack des
Enthusiasmus der Fans konnte ich am Gredinger Berg erleben und dachte mir, wie
das erst am Solarer Berg sein muss. 20
km weiter durfte ich es dann am eigenen Leib erleben: Gänsehaut pur. Es wurde
laut und ich bin auf eine Traube Menschen geradelt, die sich für jeden Fahrer
ein wenig öffnete. Ich spürte die totale Begeisterung und lies mich den Berg
(der sich in dem Moment nicht wie ein Berg anfühlte) hochtragen.
So, weiter ging das normale
Programm und nach 10 km hieß es absteigen und Luft nach pumpen. Meine Vorderrad
hatte ein Loch, was sich dank der Pannenmilch schnell wieder verschloss. Die
zweite Runde konnte ich ohne Problem durchfahren und fühlte mich trotz der
sommerlichen 30°C noch fit.
Voller Freunde über mein
gutes Knie betrat ich das Wechselzelt und habe meine Laufschuhe angezogen,
während mich eine freundliche Helferin noch mal mit Sonnenschutz eincremte. In
dem Moment dachte ich mir: Bring den Marathon nach Hause und gut ist´s. Leider
kam dann doch alles ganz anders, denn bereits nach 2 km kamen die Schmerzen in
meinem Knie und noch vor km 4 musste ich stehen bleiben. Zum Glück habe ich
Doris gesehen und ich konnte etwas plaudern. Das erste Mal wägte ich ab
aufzugeben, aber ich entschloss mich weiter zu machen. In meinen Geh- und
Stehpausen wurde ich immer wieder von wildfremden Menschen motiviert und
ermutigt weiter zu machen. Irgendwann fand ich dann meine Taktik: Ich laufe
soweit der Schmerz zu ertragen ist und gehe dann bis zur nächsten
Verpflegungsstation. Dort kann ich mein Knie mit den Schwämmchen kühlen und
weiter geht die Reise. Ich dachte mir, dass es ein etwas längerer Tag werden
wird. Der Plan ging auf und etwa bei km 10 sah ich Kirsten vor mir. Ich bin
dann eine Weile mit Kirsten gelaufen und war froh jemand zum reden zu haben.
Bei km 15 musste ich sie allerdings ziehen lassen. Etwa bei km 25 öffnete der
Himmel seine Schleusen und ein Sommergewitter brach über uns herein. Jetzt
reicht es mir! Doch nach ein paar Meter war mir auch der Regen egal und ich bin
weiter. Die letzten 4 km nach Roth konnte ich dann nur noch gehen, weil mein
Knie bei jeder Bewegung schmerzte und umso größer war die Freunde als ich den
letzten Hügel nach Roth überwunden hatte. Ich wüsste jetzt kommt der angenehme
Teil des Tages.
Ich biss noch mal auf die
Zähne um zu laufen und dann endlich war der Weg ins Ziel vor mir. Es ging auf
den roten Teppich ins Stadion und plötzlich waren die Schmerzen in meinem Knie
wie weggeblasen. Ich schwebte durch das Stadion und überschritt die Ziellinie
nach 13 Stunden 31 Minuten und 57 Sekunden.
Auch heute bin ich noch
begeistert und möchte am liebsten jedem Einzelnen danken der mir Mut
zugesprochen hat. Es war auf alle Fälle eine ganz neue Erfahrung von Marathon,
wo ich ganz viele liebe Menschen kennenlernen durfte.
Nur eins ist jetzt auch klar:
Ich muss mindestens noch einmal nach Roth um die Zeit zu korrigieren! Christian |