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Vom Zillertal zu den Montiggler Seen mit der TransAlp 1000
Geschrieben von harry-funsel am Sonntag, 19. Juli 2020

5 schöne Tage sollten es werden für Harry, Tom, Franze, Petra und mich, in denen wir die Alpen queren wollten

Beim Aussteigen vom Zug – quasi VOR Beginn der Tour – gab´s bereits die 1. Panne. Der Schreck hatte zugeschlagen, ich hatte einen platten Reifen. Kurzentschlossen hat Harry die Ärmel hochgekrempelt und Luft aufgepumpt. Und siehe da, es half, die Luft blieb drin.

Harry startete hurtig von Rattenberg ins Zillertal. Kurz danach wurde Harry-Hurtig allerdings eingebremst, da auf Grund der überhöhten Zillertalebenen-Geschwindigkeit die Fliehkraft in den Kurven seine Schraube lockerte (Anmerkung von Korrekturleser Harry: „ die Schraube vom Bike“ J).

Später wurde jede Panne selbstverständlich in Aperols umgerechnet.

Weiter ging´s, wir hatten noch 50km und 500HM bis zum Ziel vor uns. Fast trocken am Wandfuß angekommen, mussten am Ginzling-Berg doch noch Flossen und Taucherbrille ausgepackt werden.

Machte aber nichts, wir hatten uns im Gasthof Schwarzenstein bald aufgewärmt, gut gegessen und das ein oder andere Bier-Wein-Aperölchen gezischt. Fröhlich gingen wir in der Hoffnung schlafen, dass morgen die Sonne scheinen wird. Tom sagt zum wiederholten Mal, dass es nicht regnen wird.

 

Am 2. Tag sollten es 49km und 1300HM werden. Gut gestärkt radelten wir eifrig fotografierend Richtung Schlegeisspeicher, bei Sonnenschein!!!!

Traumwetter + Traumkulisse + neuem Profilfoto.

Nach einer kurzen Stärkung sammelten wir Kraft für die Fahrt hoch zum Pfitscherjoch. Bei Beginn des Anstiegs zeigte allerdings Harry-Hurtig, welche Kapriolen MANN nicht machen sollte. Gottseidank konnten wir von seiner Haut retten, was zu retten war. Nach der medizinischen Erstversorgung gingen die folgenden Etappen unversehrt weiter. Franze`s Schienbeinschoner waren bei den kurzen felsigen Schiebepassagen gar nicht so dumm!!

Unterwegs, wurden Petra und mir, eher die störrischen Zirben gefährlich. Die Objekte der Begierde hingen ziemlich hoch – eigentlich viel zu hoch! Also doch lieber fertigen Zirbenschnaps in der Hütte kaufen???

Bis zum Joch gab es noch sehr viele Fotostopps (hier konnten die Nichtfotografierer entspannt die Landschaft bewundern) und oben bei der genialen „Circle Vision“ natürlich eine kleine Stärkung.

Leider mussten wir weiter, aber die Abfahrt zum Hotel Kranebitt entschädigte uns. Wir waren schnell unterwegs und hatten kaum E-biker gesehen. Es empfing uns eine herrliche Aussicht und Zimmer im neu gebauten Haus nebenan. Die Dusche abzustellen stellte sich jedoch als nicht ganz so einfach heraus.

Nach einem reichhaltigen 5-Gänge Menü und einem lustigen Abend gingen wir vollgefuttert schlafen, nachdem uns Harry seine neue Opa-Schaft verkündet hatte. Somit war auch Kindelbier für den nächsten Tag in Sicht.

 

Der 3. Tag begann wieder sonnig und mit einem leckeren Frühstückbuffet. Franze stand, wie immer, Hufe scharrend bereit. Mit vollen Bäuchen düsten wir morgens bergab. Bis Sterzing, um einiges zu erledigen und liefen durch die schöne Stadt mit den vielen Fotomotiven.

Als Flow-Fahrer ließ es sich Franze oft nicht nehmen, als erster vor Harry ohne Weg-Infos zu radeln und war gezwungen für ein Foto sogar einige Hm als Fleißaufgabe zusätzlich zu erradeln. Das vor uns liegende Jaufental verlangte uns einiges an Kraft ab. Teilweise schoben wir unseren fahrbaren Untersatz über die vielen Wurzeln in einem landschaftlich wunderschönen Gebiet. Unsere Anstrengung verflog in dem Moment, als wir die 1250 HM hinter uns gebracht hatten. Am Jaufenpass saßen wir wegen starkem Wind nur kurz an der Edelweißhütte, bevor wir in rasantem Tempo (ich im Adrenalinschub) zur Jaufenalm abfuhren. Dort wurde erst mal gechillt, ein Zirbenschnaps getrunken (sogar Franze hat ihn probiert) und viel gelacht. Nach einer längeren Pause rasten wir bis Innerwalten bergab. Nach einem vergnüglichen Abend, guter Küche und 45 km waren wir um 21.00 Uhr Bett reif.

 

Der 4. Tag startete neblig. Trotzdem waren wir guter Hoffnung auf sonniges Wetter – Tom hatte es ja versprochen. Vor uns lagen 85 km und 750 Hm. Franze startete mit neuen Bremsbelägen, somit war das Quietschen seines MTB´s endlich Geschichte. Unterwegs wurde er mit Spitzwegerichauflagen wegen eines Insektenstiches versorgt. Anfangs skeptisch, ließ er schließlich die Naturheilkunde zu.

In Lana, gaben wir nach einigen Telefonaten, ein von Harry gefundenes Handy dem Besitzer aus einer Bikergruppe zurück. Somit war durch den Finderlohn (wir haben uns nicht gewehrt!!!) der Wein in der Pizzeria für diesem Abend gesichert. Bergab und bergauf durch schöne Landschaften, Weinberge, Apfelplantagen und entlang der Passeier erreichten wir schließlich die traumhaft gelegenen Montiggler Seen, nachdem uns Speedy-Tom beim Weinstraßen-Windschatten-Fahr-Kurs gezeigt hat, was in seinen Wadeln steckt. Die Turbulenzen hätten Petra fast umgeworfen.

 

Hier diskutierten wir, ob wir die Hm in Aperoleinheiten umrechnen sollten.

Bei tollem Wetter kamen wir mit teilweise schweren Beinen in Kaltern an und freuten uns nach einer Dusche, einer Mini-Stadtbesichtigung und einem Drink auf das Abendessen inklusive Finderlohnwein in der von Petra reservierten Pizzeria. Wir wurden nicht enttäuscht. Speedy-Tom´s wohliges Gegrunze bei der 29-Zoll-Abschlusspizza wird die ganze Truppe niemals vergessen.

 

Nach einem feucht-fröhlich letzten Abend fielen wir k.o. ins Bett. Die stündlich läutenden Glocken der Kirche in ein paar Meter Entfernung störten leider trotzdem. Am nächsten Morgen starteten wir die letzten 26 km und 220 Hm mit einem kleinen Umweg über den Kalterer See in Richtung Bahnhof Bozen. Das Wetter war perfekt, nachts hat es geregnet. Allerdings übersieht Harry-Hurtig mit Franze im Schlepptau manchmal einen Radlweg, wenn er auf einer Teerstraße bergab rasen kann – auch gut!

 

Harry-Hurtig bleibt uns in Erinnerung als perfekter Wegfinder und Organisator, Tom-Speedy als Wetterfrosch und Besenwagen für Schneckenradler, Gore-Franze als MTB-stemmender Flow-Fahrer mit wasserdichten Gamaschen, Petra, die kein Lebensmittel verkommen ließ und ich mit meinem täglich frisch gestochenen Radltatoo und wehenden Rucksackriemen.

Wir waren uns einig – ein wiederholungsbedürftiger, klasse AlpenX 1000 in einer tollen Gruppe. Und last but not least: Aperol kennt keine Grenzen, wirkt Wunder und findet immer neue Anhänger

 

 

Barbara

» Substance: pragmaMx » Style: Ahren Ahimsa
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