Der Olperer, ein 3476 m hoher Berg
in den Zillertaler Alpen gibt unserer Tour den Namen.
5 Biker wagen sich an die eintägige
“Olperer Umrundung”. Vitus, Reini, Chris R., Marco und Robert E. treffen sich
bereits am Freitag in Mayrhofen, damit am nächsten Tag ein “Frühstart” gegen
6:00 Uhr gelingt. Die Wetterprognose hatte sich die Tage zuvor immer wieder
gedreht, aber nun scheint es doch ein regenfreier Samstag zu werden. Am
Vorabend werden die Ausrüstungsgegenstände nochmal überprüft, die Regenjacke
bleibt trotzdem auf der Liste. Für die Rucksackler kein Problem, aber ein Teil
der Gruppe schwört sich auf die Tour “mit leichtem Gepäck” ein, Riegel auf’s
Oberrohr geklebt, der Rest in Satteltasche und Trikot, die Pro & Contras
der beiden Varianten stellen ein abendfüllendes Gesprächsthema dar.
Am Samstagmorgen ist es soweit, wir
bekommen Kaffee im Hotel und ein Lunchpaket und relativ pünktlich fahren wir
zum Einstieg in die Runde Richtung Finkenberg, bevor wir dann zunächst auf
Asphalt zum Tuxer Joch hochfahren, 1700 hm am Stück! Es ist noch angenehm kühl,
einsam und der Blick auf die Tuxer Gletscher belohnt uns für die morgendlichen
Strapazen. Einige steilere Rampen fordern den ersten Gang oder bei so manchem
kurz die Schiebetechnik ein. Marco steht bereits entspannt am Tuxer Haus, als
der Rest der Gruppe die letzte Rampe hochkeucht und er verkündet, dass das
jetzt fast der höchste Punkt der Tour ist und es noch viel zu früh für eine
Einkehr ist. In der Tat, es ist erst 9:00 Uhr.
Respekt haben wir vor der anstehenden Abfahrt ins Schmirntal, da Harry dazu einige Schauergeschichten parat hatte,
aber da hatten die Wegerlbauer wohl ein Einsehen, und haben hier ca. 60 gut
befahrbare Minikehren in den Hang gezimmert. Diese Abfahrt macht richtig Spass,
man sieht jedoch noch die alte Wegführung, die eine etwas gefährlichere
Variante erahnen lässt.
In Schmirn lässt das Gasthaus
Olpererblick unseren Blick nach Links schweifen, das muss er wohl jetzt sein,
der Namensgeber unserer Tour!
In St. Jodok am Brenner machen wir
eine kurze Rast und entscheiden uns auf Grund der allgemeinen guten
konditionellen Verfassung und des zeitlichen Vorsprungs für die
höhenmeterreichere Variante über Padaun. Für das dort angedachte Mittagessen
waren wir aber wieder viel zu früh, das Gasthaus hatte noch nicht geöffnet, wir
begnügen uns mit Sportlernahrung vom Oberrohr bzw. Rucksack und fahren erstmal
bergab. Eine kurze Passage bergauf endet nun in einer Sackgasse, der Track
führt hier lang, die müssen hier vor Kurzem den Berg weggesprengt haben, denn
der Track ist von Harry, der kann unmöglich falsch sein.
Wir suchen wie besessen nach dem
Weg, aber der Abhang ist zu gefährlich, wir müssen zurück und kommen
glücklicherweise auf einem wunderbaren, jedoch rutschigen Trail ins Tal. Der
Berg spuckt uns kurz unterhalb des Brennersees an einer Eisenbahnlinie wieder
aus.
Mit flottem Tritt geht es nun auf
der Brennerbundesstrasse zum Brennersee und Richtung Italien. Marco sieht ein
paar Rennradfahrer voraus, diese bemerken die MTB-Verfolgerguppe und ziehen das
Tempo an. Marco tritt an, die Sprintwertung zur Italienischen Grenze geht klar
an den LG Mettenheim!
Nach einigen Kilometern auf dem
Radweg führt uns der Track durch einen Friedhof inklusive ruppiger
Treppenabfahrt, über Gossensass nach Sterzing, wo wir das längst überfällige
Mittagessen einnehmen. Der Verzicht auf alkoholische Getränke zeigt an, dass
sich nun doch erste Verschleißerscheinungen abzeichnen, nur Guide Robert glaubt
noch fest daran, dass er die allmählich schmerzenden Kniegelenke mit einem
Aperol Spritz besänftigen kann, ein Trugschluss.
Wir brechen auf Richtung
Pfitschertal, und hinten im Tal scheint es zu regnen, wir bleiben aber
verschont und bereiten uns geistig auf den letzten großen Anstieg auf’s
Pfitscherjoch vor. Die letzte Auffahrt ist für alle hart, aber der Blick auf
den italienischen Teil der Zillertaler Alpen, lassen so manchen tauben
Schultermuskel und schmerzende Knie vergessen. Nach kurzem Getränk am
Pfitscherhaus treten wir die Abfahrt zum Schlegeisspeicher See an. Es geht über
ruppige Felsplatten und auf grobem Geröll durch eine faszinierende
Berglandschaft. Sturzfrei aber ordentlich durchgeschüttelt erreichen wir den
Speichersee.
Die meisten Höhenmeter geschafft
und den anspruchsvollen Teil der Abfahrten gemeistert, geht es nach einer
kurzen Fotosession weiter bergab, aber bis Mayrhofen zieht es sich doch noch.
Und so erreichen wir glücklich und ausgehungert nach 19:00 Uhr das Hotel. Am
Ende stehen dann doch gut 4.000 hm und 145 km auf dem Tacho. Diese Leistung
wird mit einem ordentlichen Abendessen mit ausreichend Flüssigkeit gefeiert. Am
nächsten Tag treten wir nach einem Sportlerfrühstück die Heimreise an.
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