Ursprünglich
sah der Wetterbericht für die Livigno-Woche ganz gut aus… angenehme 23-25 Grad
tagsüber, kühle Nächte (klar, wir sind da auf fast 1800m Höhe). 2/3 der
Campingplatz-Truppe reiste ja schon am Freitag an. Rita und Andi - früher da
als Tom, Christian und Petra - stellten nach Ankunft gleich mal fest: der
Campingplatz ist vom Hotel der anderen ein bisserl weit ab vom Schuss… ca. 7 km
in leichtem auf und ab auf schön angelegten Radwegen Richtung Livigno (zurück
zum Camping Letizia eher mehr bergauf als -ab). Aber die Busse gehen oft und
kostenlos. Tom kam noch später und fuhr dafür viel eher (wegen des Wetters).
Nach
stehendem Ferienverkehr in St. Johann und kurzem aber kräftigem Hagelschauer
vor Wörgl (ja - mit Hagelschaden) an dem kleinen, aber sehr netten
Wohnmobilplatz angekommen vergrößerten wir die Wagenburg auf 2 von 3. Panik
machte sich breit - Hubdach war hochgefahren, dann brach die Elektronik
zusammen! Keine Standheizung und kein Kühlschrank und Licht im Bus. Noch mit
einem Eiszapfen an meiner Nasenspitze von der doch recht frischen Nacht legte
Samstag Guide Rita dann gleich los zu einer Akklimatisierungs- und Vorurlaubsstreß-Abbau-Tour
ins Val Federia bei wunderbar trockenem sonnigem Wetter. Dort angekommen waren
wir noch froh über den halb schattigen Sitzplatz beim Agriturismo Alpe Federia.
Also Eiszapfen war aufgetaut und die Sonne geniesen… morgen sollte ja das Wetter
schon eher schlechter werden. Und nachdem ich bei Rita gerade so mit dem Tempo
mithalten konnte war klar - es wird Gruppe C für mich. Der Urlaub kann
beginnen!!!
Sonntag
wanderten wir 4 dann Richtung Ort und Hotel zur Begrüßung der nach und nach
auf‘s Biken heißen restlichen Teilnehmer. Einige wagten sich auf‘s Bike und
radelten nachmittags leider Regen und Matsch entgegen. Ich richtete mich im Bus
ein auf eine weitere kühle Nacht (mit Schlafmütze und wärmerer Schlafkleidung)
und freute mich auf die Montags-Tour bei gutem Wetterbericht.
Die
6-Seen Runde mit 1100hm wurde ausgewählt. Dank Gore Franzis Platten am Passo di
Valle Alpisella hatten wir eine längere sonnige Pause und viel Zeit für Fotos,
womöglich wären sie uns sonst nicht aufgefallen, die vielen Edelweiß. Vor uns
zog währenddessen ein dickes Regenfeld vorbei, gut dass wir da jetzt noch nicht
sind dachten wir. Aber Gruppe B war wohl mitten drin. Nach Umrundung des
türkis-grünen Megastausees Lago di Cancano (auf nassen Wegen, hier hat es
definitiv geregnet) trafen wir, trocken geblieben, zu Gruppe B auf der Malga
Trela zur Pauseneinkehr. Der Hirtencafe bleibt uns in Erinnerung, denn die
Milch war irgendein Sahnelikör… hmm! Auf die anschließende Schiebepassage
folgte eine schöne Abfahrt (Flowtrail), auf der ich mit meinem Hardtail
hinterher rumpelte bzw. an entsprechenden Stellen (für mich steil, abschüssig,
rutschig nass) lieber schob (danke für‘s geduldige warten, Leute ;-)! Der
Gedanke an ein neues Rad‘l machte sich wieder mal breit…
Der
Wetterbericht brachte uns alle zur Verzweiflung als am nächsten Tag vormittags
trocken gemeldet war und wir kurz nach Start Richtung Bernina in den Regen los
radelten. Am Livigno Pass flüchteten wir in eine gemütliche Kneipe, aber schon vormittags
versumpfen…? Beim Blick um‘s Eck über die Schweizer Grenze wurden wir zurück
geweht und der Abbruch der Tour entschieden. Der regnerisch gemeldete
Nachmittag war dann sonnig und trocken, da konnten wir Camper wenigstens das
nasse Radlzeug zum Trocknen aufhängen.
Nach
einer neuen frischen Nacht mit Neuschnee auf den umliegenden 3000er-Gipfeln war
gruppenmässig C Wandern angeboten. Wir suchten aber nach technischen Lösungen
den Bus endlich heizen zu können. Erfolglos gingen wir über den
Holzskulpturenweg (Kultur!!!) zur Gin-Bar (Kultur 2!!!) neben dem Hotel und
trafen uns vorm gemeinsamen Abendessen mit einigen anderen auf einen (oder 2…?
;-) Drinks. Durch von innen wärmende Aperitive und italienische Kochkünste,
aber auch warme Gaststättenaufenthalte schlüpfte ich später wieder unter mein
feuchtkaltes Bettzeug. Ich LIEBE Camping, aber… brrr, ein Hotel wär jetzt
schön!
Versöhnung
brachte mir dann die Donnerstagstour mit Harry und Autoshuttle-Service.
Aufgrund kräftezehrender Eis-Nächte reichte etwas Gemütlicheres. Die sanfte
sonnig-warme Auffahrt mit 21 Tornante ab Bormio zum 2. Teil des großen
türkis-grünen Stausees, bei dem wir schon waren, war der reine Genuss. Oben
angekommen war zwar ein kalter Wind und zunehmende Bewölkung. Aber den einzigen
kurzen Regenschauer durften wir glücklicherweise unter einem Sonnenschirm bei
der Einkehr in der Baita Prada überstehen. Unseren Tisch gaben wir dann ab an
Gruppe C, die diesen gerne mit wesentlich mehr Höhenmetern in den Beinen und
regenschauererprobt annahmen.
Der
Wetterbericht versprach für den letzten Tag (Rückreisetag) sonniges und warmes
Wetter. Verschiedene Abschlusstouren wurden noch gemanaged. Das durch die
Frostnächte gesundheitlich angeschlagene VW-Bus-Team nahm die Rückfahrt mit
gottseidank ordentlich elektronisch verriegeltem Klappdach über den Bernina in
Angriff, traf am Passo Livigno noch kurz die radelnde Gruppe C, und machte sich
dann gemütlich mit Piz Palü-Blick auf einen hagelfreien Heimweg.
Camper
werden ist nicht schwer, Camper sein in dieser Woche für uns dagegen sehr! Mit
einem Haarfön zaubert man eine gemütliche Atmosphäre beim Frühstück. Und
Wärmeflaschen gehören in die Notausrüstung!
Livigno
mit Euch war auf jeden Fall die Reise wert. Jeder Tag konnte trotz des Wetters
gefüllt werden mit schönen Unternehmungen. Die gute Stimmung aller Teilnehmer
war wunderbar. Danke für alles und dass wir dabei sein durften!
PS:
Bericht verspätet weil mit Erkältung im Bett (irgendwann ist mir irgendwie
irgendwo mal zu kalt geworden)
Liebe Grüße Petra
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