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13.08.2013: Große viertägige Watzmanntour war kleines Bergabenteuer
Geschrieben von Michael am Donnerstag, 15. August 2013

Beinahe optimale Wettbedingungen fanden wir (Christl, Manuela, Ingrid, Karl, Georg, Ludwig und Michael) bei unserer viertägigen Watzmanntour vor, nur der Abstieg nach St. Bartholomä war leider etwas verregnet.

Eine herausfordernde, hochalpine Tour inmitten des traumhaft schönen Nationalparks, die zudem sehr abwechslungsreich war: Isidor-Klettersteig, Watzmann-Überschreitung, Wimbachklamm, atemberaubende Tiefblicke, imposante Felsaufbauten, karge Landschaften, herrliche Blumenwiesen, verspielte Murmeltiere, kühlende Bergseen, reichliche Einkehr, kaum Schlaf und 27 Stunden Bergsteigen mit rd. 3.500 Höhenmetern.

Tag 1: Vom Königssee unweit der Bob- und Rodelbahn und entlang des Klingerbachs gewöhnten wir uns auf den ersten steilen Anstiegen an unser Gepäck für die kommenden vier Tage. Christl und Manuela sowie Georg, Karl und Ludwig meisterten zum Eingewöhnen gleich den Isidor-Klettersteig zum Grünstein (1.304m), während Ingrid und Michael durch die Weiße Wand zum Grünsteingipfel wanderten. An der Grünsteinhütte stärkten wir uns für den noch dreistündigen Weg (mit kurzer zehnminütiger ausgesetzter Kletterei und vielen Serpentinen) zum Watzmannhaus (1.930m). Atemberaubend wie die Sonne langsam hinter dem Gebirgsstock des Hochkalters verschwand. Leider fanden wir in der zu kleinen Gaststube kein gemeinsames Plätzchen und die Warteschlangen bei Quartierbezug und Verpflegungsausgabe trugen auch nicht zur Entspannung bei. Zwar hatte sich die Wasserknappheit etwas gemildert, aber von einem Hotelaufenthalt waren wir weit entfernt. In einem gefühlt 50-Mann-Lager (und dreißig Schnarchern) fanden nur wenige von uns Schlaf und Ruhe.

Tag 2: Das Highlight der Tour stand an! Die ultimative Überschreitung des berühmten Großen Watzmanns mit Hocheck, Mittel- und Südspitze (2.712m). Aber erst nach einem passablen Frühstück und einem Geburtstagsständchen für unsere Christl. Happy Birthday! Ingrid und Michael veranschiedeten sich von den "Watzmännern" über die Falz-, Mitterkaser- und Stubenalm zur Wimbachklamm und ins Wimbachtal über das Wimbachschloß zur Wimbachgrieshütte (1.327m). Beide warteten auf die erfolgreichen Überschreiter des Watzmannstocks. Zwar dauerte das Warten etwas länger als vorgesehen, umso freudiger ist man, wenn alle gesund und stolz von dieser erlebnisreichen, herausfordernden Bergtour in schwindelerregender Höhe zurück sind (der Rettungshubschrauber war leider auch unterwegs!). Nur mehr eine heiße Gulaschsuppe und etwas Brot blieb unserem fünfköpfigen Watzmann-Bergteam, aber der Flüssigkeitsverlust konnte gerade noch ausgeglichen werden. Die familiärere Wimbachgrieshütte der Naturfreunde kann wirklich empfohlen werden.

Tag 3: Nach einem gemütlichen Frühstück mussten wir Georg (wegen einer wichtigen Stadtratssitzung) ungern Richtung Wimbach verabschieden. Aber die 6-Stunden-Tour zum Kärlingerhaus war nach den Anstrengungen des Vortags mit vielen Gipfeln eine willkommene Abwechslung, aber durchaus auch anstrengend, vor allem aber ein toller Augenschmaus.
Vom Wimbachgries stiegen wir 400 Hm zum Trischübel hinauf (und entschlossen uns auf den Gipfel des Hirschwieskopfes zu verzichten) und gönnten uns mit Blick auf die Südspitze des Watzmanns eine erste Brotzeit. In der Hundstodgrube erlebten wir junge Murmeltiere beim Tollen und nicht verschreckte Gämsen. Beim Hundstodgatterl erreichten wir unseren höchsten Punkt am dritten Tag (2.188m) und auf dem Weg durch das Steinerne Meer, einer sehenswerten Karsthochfläche, fanden wir auch einige Edelweiß. Auf dem herrlichen Weg in Richtung Kärlingerhaus gab es zudem reichlich Blumen (z.B. Arnika, Almrose) zu bewundern. Am Kärlingerhaus (1.631m) angekommen nutzten Manuela und Ludwig die Bademöglichkeit im wunderschön gelegenen Funtensee, der heute sicher keine Kälterekorde aufstellte. Zwei kleine Lager (für 2 und 4 Personen) ließen uns an den Trubel am Watzmannhaus nicht mehr denken ...

Tag 4: In der Nacht wurde wir zweimal von Gewittern und Starkregen geweckt. Unseren ursprünglichen Abstiegsplan über den Grünsee und den Sagereck (Drahtseilversicherungen) verwarfen wir daraufhin und wollten über die sog. Saugasse zum Königssee absteigen. Leider zogen vom Königssee schon dichte Wolken empor, die zudem noch kräftigen Regen mit sich brachten. Gut, dass wir alle bestens ausgerüstet waren! Den schmal geschnittenen, steilen Graben der Saugasse gingen wir in über 30 Serpentinen hinunter, bevor wir in einen verwunschenen Märchenwald kamen. Nach der nicht bewirtschafteten Schreinbachalm folgten wir dem steil abschüssigen Weg zum herrlichen Königssee. Im Wirtshaus in St. Bartholomä und auf der Schifffahrt zur Seelände ließen wir die unvergesslichen vier Tage ausklingen.

(Michael)


» Substance: pragmaMx » Style: Ahren Ahimsa
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