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Fünf-Tagestour in den Sextener Dolomiten (11.-15. Juli 2016) einfach grandios
Geschrieben von Michael am Donnerstag, 21. Juli 2016

Siebzehn Bergwanderer starteten am 11. Juli um mit den Sextemer Dolomiten ein faszinierendes Gebirge mit den weltberühmten Drei Zinnen und der Sextener Sonnenuhr (mit Neuner, Zehner, Elfer, Zwölfer und Einser) zu ersteigen. Dank Tourenführer Karl hatten wir neben den sportlichen und optischen Berg-Highlights morgens - und abends (5-Gänge-Menü) auch noch kulinarische Genüsse zu verarbeiten. In dieser Woche stimmte das Gesamtpaket! Aktivurlaub vom feinsten!
Tag 1: Früh aufstehen, denn bereits um 7 Uhr starteten wir von Mettenheim (Wanderparkplatz) über Marquartstein – Kössen – Kitzbühel – Pass Thurn – Mittersill – Felbertauernpass nach Lienz. Nicht nur früh aufstehen hieß es, sondern auch die Kleidung sollte schon stimmen, denn unser erstes Bergziel hieß „Böses Weibele“ (2.521m) und war von Lienz aus zunächst mit dem PKW über die Pustertaler Höhenstraße bis zum Parkplatz Hochsteinhütte (1.980m) und anschließend per pedes an der Hochsteinhütte (2.023m) und dem Hochstein (2.057m) vorbei zu erreichen. Bei tollem Sommerwetter und mit etwas Wind ließ es sich für uns am unschwierig zu erreichenden Gipfel in den Villgratner Bergen bei kleiner Brotzeit und tollem Bergblick (u.a. auf die Lienzer Dolomiten) wunderbar rasten und ratschen. Der 1. Gipfel war geschafft (leider kein Höhenrekord für Paul – noch nicht!) – und jetzt ging es ja erst in die Dolomiten.
Tag 2: Nach leckerem und üppigem Abendessen und kräftiger Stärkung am Morgen starteten wir frühzeitig vom Parkplatz Fischleinboden (Val Fiscalina – „Tal, welches dem königlichen Fiskus gehört“) zum ersten Tourenziel „Drei-Zinnen-Hütte“, denn für den frühen Nachmittag waren schon erste Gewitter angekündigt. Der 2 ½ stündige Aufstieg durchs Altensteintal mit rd. 1.000 HM war zwar schweißtreibend, aber die grandiose Bergwelt belohnte uns mit immer neuen Ausblicken, die es zu bestaunen gab. Leider hatte der Wetterbericht nicht ganz recht, denn das erste Gewitter ging schon kurz nach 10 Uhr auf uns nieder – die letzten Meter vor der Drei-Zinnen-Hütte (2.405m) galt es sich gegen den Regen und den starken Wind zu stemmen und Meter und Meter der Schutz bietenden Unterkunft zu nähern. Klar war, dass alle Bergsteiger so dachten, entsprechend überlaufen ging es zu. Kaum Platz um Wanderstöcke und Rucksack abstellen und schon gar kein Platz die regennassen Wandersachen aufhängen zu können. Was solls: wir sind im Warmen und es gibt einen Cappuccino oder Schwarztee, auch mit einem Stückchen Kuchen garniert. Nach der Wetterbesserung trennte sich unsere Gruppe: die Vorsichtigen (u.a. mit Paul, der wieder seinen Rekord nicht verbessern konnte) stiegen wieder hinab zur Talschlusshütte und waren gegenüber dem Wirt nicht unhöflich (und gingen nicht vorbei!), die selbsternannte Leistungsgruppe nahm noch die komplette Sextener Wanderrunde (und einige sogar noch die Oberbachernspitzen, 2.678m) unter die Füße.
Tag 3: Was die Leistungsgruppe (LG) kann, kann die andere Gruppe (LG=“Looser Gruppe“?) auch! Aber zunächst durften wir auf frühes Aufstehen verzichten, denn am frühen Morgen waren noch ergiebige Regenfälle angesagt, die auch beinahe so kamen. Gestärkt und ausgeruht starteten wir vom Parkplatz Fischleinboden zur TOP-Tour „Rund um den Einser“ mit knapp 1.200 Höhenmetern und auf 18 km Länge verteilt, doch heute im Uhrzeigersinn, also Aufstieg entlang des Bacherntals – auch zur Erinnerung für Ingrid, Manuela und Ludwig an ihren Drei-Zinnen-Lauf vor ein paar Jahren. Hermine nannte unsere heutige Spitzentour auch "3-Cappuccino-Tour", denn gleich drei bewirtschaftete Schutzhütten boten sich zur Rast an, wovon wir auch Gebrauch machen wollten und mussten. Nach 800 Höhenmetern und zwei Stunden Gehzeit erreichen wir vor dem ersten kräftigen Schauer die Zsigmondyhütte (2.224m), benannt nach einem Wiener Alpinisten, der im Alter von nur knapp 24 Jahren bei der Ersteigung der Meije-Südwand im Jahr 1885 verunglückte. Dem doch ausgiebigen (wegen eines Schauers) ersten Hüttenrast folgte ein Gruppenbild zum Teil im LG-Shirt, das unseren externen Fotografen veranlasste, die Abkürzung „LG“ mit „Liebes-Gemeinschaft“ zu entziffern. Den dunklen Wolken zum Trotz wanderten wir auf einem ehemaligen Kriegsweg über die Oberbachernalm ins Oberbachernjoch (2.519m) weiter Richtung Büllelejochhütte (2.528m). Einige unserer Leistungsgruppe brauchten kurz vor der Hütte noch dringend einen Klettersteig und stiegen in Serpentinen über ein Geröllfeld zur Zwölferscharte und über den Kamm mittels gesichertem Kriegssteig der Alpini zur dann ersehnten Hütte - Gewitterschauer, starker Wind und ein Temperatursturz machten den Klettersteig wahrlich nicht zu einem Vergnügen. Auch die übrige LG-Gruppe schaffte es trotz „Tempomacher“ Paul nicht trocken zur privaten Schutzhütte, Gott sei Dank gibt es guten Regenschutz. Aber zu feiern gab es auch was: Paul hatte ihn endlich – seinen Höhenrekord: der Hohe Göll (2.522m) ist passé – es lebe die Büllelejochhütte (2.528m)! Nach warmen Getränken und warmen Speisen ging es zusammen mit den letzten Regentropfen weiter über das Büllelejoch und quer zu den Geröllhängen an den Frankfurter Würstl und dem Paternkofel vorbei zur uns schon bekannten Drei-Zinnen-Hütte. Aber was für ein Ausblick auf die „Drei Zinnen“, die so einfach aus einem Geröllboden der Langen Alm bis zu 600m emporsteigen. Natürlich war in der Drei-Zinnen-Hütte etwas Stärkung angesagt, aber dunkle Gewitterwolken zogen mehr und mehr auf, was uns schließlich doch zu einem überaus schnellen Rückweg zur Talschlusshütte veranlasste. Aber bereits einige Minuten nach Aufbruch, öffnete der Himmel seine Schleusen und es gab kein Halten mehr. Es schüttete wie aus Kübeln – aber wie gesagt, es gibt gute Regenkleidung – nur in unsere Bergschuhe lief es sogar von oben hinein. Für alle galt: möglichst schnell ins Hotel Schönblick und entweder unter die Dusche oder zunächst doch erst noch in die Sauna!
Tag 4: Gestriger Wettersturz mit frostigen Temperaturen und einer Schneefallgrenze von nur mehr 1.800m veranlassten uns für die heutige Tour „nur“ eine Almwanderung mit tollen Aussichten auf die „Sextener Sonnenuhr“. Vielleicht aber war auch der Grund, dass die Bergschuhe nicht wieder trocken wurden? Ziel war die Alpe-Nemes-Hütte (1.877m) in unmittelbarer Nähe der Grenze von Südtirol zur Provinz Belluno und am Fuße des Monte Rosso. Das diese mehr als 5-stündige Tour auch knapp 800 Höhenmeter aufzuweisen hat, merkten wir von Beginn an. Steil gings nach oben – der Schweiß strömte, aber insbesondere für die Tierwelt blieb ausreichend Zeit: Almsalamander, Weinbergschnecken, Esel, Ponys und Pferde gab es zu bestaunen und zu fotografieren. In den Almgebieten unterhalb des Karnischen Hauptkamms um Helmhanghütte und Klammbachhütte scheint die Welt also noch in Ordnung zu sein. Die Hütten durften zwar nicht zur Stärkung herhalten, denn Ziel war die beliebte Alpe-Nemes-Hütte, die das auf den Tisch bringt, was die Almwirtschaft liefert. Der im Tourenbuch beschriebene Rückweg nach Moos schien uns zu banal. Die beiden Alternativen für den Rückweg waren eine Wanderung unterhalb der mächtigen Felsabstürze der Rotwand oder über den Seikofel (1.908m) mit einem Naturlehrpfad und einem Auerhahnbalzplatz. Aber wie es so ist: die Abzweigung zum favorisierten Seikofel fanden wir leider nicht, da wir schon zuvor – auf den im Tourenbuch beschriebenen Weg nach Moos – einbogen. Dafür war uns eine herrliche Almwiese entlang des Almbachs mit vielen, vielen Pferden, Kühen und auch einigen Alpakas vergönnt. In Moos blieb uns heute auch noch Zeit für etwas Shopping bzw. für eine Cappuccino auf der Hotelterrasse mit Blick auf das Einsermassiv.
Tag 5: Mal was Neues! An unserem Abschiedstag gönnten wir uns eine Seilbahnfahrt zur Helm-Bergstation (2.041m) und somit 700 Höhenmeter bzw. zwei Stunden schweißtreibenden Fußmarsch. Aber es war kühl, sehr kühl und ungemein windig. Wetterjacke, ja sogar Handschuhe und Fleece-Mütze wurden aus dem Rucksack gepackt. Aber der grandiose und klare Ausblick auf die Sextener Dolomiten entschädigte die spätherbstlichen Temperaturen. Leider lagen die Hohen Tauern etwas in den Wolken. Über Hahnspielhütte ging es auf den Gipfel des Helm (2.434m) mit großem Bergpanorama, weiter zur Sillianer Hütte (kurze Einkehr und mit traumhaften Blick auf zwei der „Drei Zinnen“) und auf dem Karnischen Höhenweg folgend auf den Hornischegg (2.550m – da war doch was? Genau – erneut neuer Höhenrekord für Paul!). Nach unserem letzten Gipfel führte uns ein 600m-Abstieg über die Südflanke des Honischeggs (mit Murmeltier-Fotostopp) zur Klammbachhütte (1.950m), die wir heute – im Gegensatz zu gestern – nicht verschmähten. Mit sowohl österreichischen als auch südtiroler Spezialitäten gestärkt ging es über Negerdorf und der ehemaligen Festung Mitterberg in 1 ½ Std. hinab nach Sexten zur Helmbahn. (Bericht Michael)

Großen Dank an Karl, der die Bergwoche super organisiert hat. 
Bilder der 5 Tage sind online.
» Substance: pragmaMx » Style: Ahren Ahimsa
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