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Tag 4 der TransAlp, wir verabschieden uns von ...
Geschrieben von harry-funsel am Dienstag, 16. August 2016

Bericht: Gardasee - Chiemsee in 8 Tagen

... unseren liebgewonnen Wirtsleuten Cilli und Bäda, weit oberhalb des Vinschgaus. Erst gestern Abend haben sie uns noch reichlich verwöhnt mit selbstgemachten Gulasch und Knödeln, einer spätabendlichen Aperolrunde und feinen Geschichten aus ihrem Leben.
Nach Starkregen in den frühen Morgenstunden regnet es jetzt „normal“ an diesem ersten unwirtlichen Tag unserer 8-tägigen Reise quer über die Alpen. Laut unseren Wetterexperten „Kachelmann“ und Elli soll die Schlechtwetterfront an einem Tag durchziehen.
Die langsamere Truppe startet mit ca. 30 min. Vorsprung, „Kachelmann“ gibt die Pace an und wir folgen leicht versetzt mit genügendem Spritzabstand entlang des Etschradwegs Richtung Meran, immer leicht aufwärts bis Naturns. Die Regenklamotten schützen nur eine kleine Zeitlang gegen Spritzwasser und das Nass aus den tiefhängenden Wolken.
Woida – wohl derjenige mit der größten TransAlp-Erfahrung unter uns - hat schon angekündigt, dass er uns in Nals verlassen wird und mit dem Zug die Heimreise antreten will. Ich kann´s ihm nicht verdenken, der heutige Tag wird lang und nass und zum Ende hin ganz oben am Berg sicherlich auch kühl.
Die vorhergehenden Tage ab unserem Startpunkt dem Gardasee waren zwar lustig und erlebnisreich, aber auch sehr anstrengend. Insbesondere für die Fahrerfraktion mit den typischen „Stauungen am mittleren Ring“ und der nicht mehr ganz so dollen Haarpracht, also ich meine jene, weit jenseits der 50 Lenze
J. Außerdem hat Woida erneut Probleme mit seinem „Haxal“.
Die schnelle Truppe überholt uns bald, obwohl wir in Rennradelgeschwindigkeit dahinflutschen.
Ja und dann kommt´s. Tschuki unserer liebgewonnener, sich selten beklagender Tourenkollege, wird´s ebenfalls zu viel. Wir anderen geleiten ihn noch zum Bahnhof. Er wird auch die Heimreise mit der Bahn antreten.
Chris, Reinhard, Robert E., Thomas und meinereiner verabschieden uns schweren Herzens und suchen mit den Bikes den „Einstieg“ in´s Schnalstal. Gleich d`rauf geht´s bergwärts. Ca. 3,5 Stunden am Stück bis zu unserem Etappenziel dem Berggasthof Eishof im Pfossental.
Der Name ist Programm, auf 2500Hm soll die Schneefallgrenze liegen und wir werden nur etwas knapp unterhalb „aufschlagen“.
Gegen 17:00 Uhr „tröpfelt“ die langsamere Gruppe „leicht ausgelutscht“ endlich in der Unterkunft ein. Elli, Boris und Tom sitzen derweilen schon in der warmen Gaststube und sind schon zum gemütlichen Teil übergegangen.
Kurz vor dem Dunkelwerden erreicht ebenfalls, die aus der Heimat nachgereiste „Verstärkung“ Vitus und Robert S. mit etwas Verspätung unser Quartier.
Der Abend ist wie immer kurzweilig (für Harry und Thomas passt eher kurz - rein zeitlich gesehen :-) mit tausenderlei Vorbereitungen für den nächsten Tag, intensiven Geschichten über das erlebte und regem Austausch mit anderen Bikern versehen.
Es gibt da ja grundsätzlich 2 Arten von Bikern hinsichtlich der Zubettgehzeit, die ich gern mal an dieser Stelle erörtern möchte
Also diejenigen, die sich noch der intensiven Körperpflege (Zähneputzen, Nagelpflege, Yogaübungen), dem Kartenstudium des nächsten Tourentages, dem Bereitlegen der wichtigsten Utensilien (Ohrstöpsel, Augenbinde, Nachtmütze) widmen,
als auch die Fraktion jener, die nach zeitlich und inhaltlich intensivsten Gesprächen, periodisch auftretenden Durstattacken, kurz vor´m Anbrechen des neuen Tages ihr Lager aufsuchen.
Glücklicherweise treffen beide Parteien im Schlafraum ja noch immer kurz aufeinander um sich abzustimmen.
Also bezüglich der maximalen Personenzahl pro Bett und bei untypischen Bettformaten (also wenn das Bett unheimlich breit dafür aber deutlich zu kurz ist) der kurze Hinweis es mal um 90° versetzt zu probieren.

Unsere Wetterexpertin und Quotenfrau Elli behält Recht (ist wohl ein typisch weibliches Attribut). Das Panorama am nächsten Tag erschlägt uns in seiner Pracht. Die Luft ist saubergewaschen, die Bergspitzen jenseits der 3000Hm fein überzuckert und der „Planet“ verspricht einen herrlichen Tourentag.
Seit Jahren spukt´s schon in meinem Hinterkopf. Einmal das Eisjöchl – diesen von Süden fast vollständig machbaren Bike Übergang – in die Pässesammlung aufzunehmen. Heute scheint´s wirklich zu klappen. Die Auffahrt ist die reinste Schau, zuerst leicht ansteigend, später zwingt die Höhe und Steilheit ab und an zum Schieben. Aber immer wieder fahrbare Passagen und das Panorama ringsum gestalten die Passfahrt zum einmaligen Erlebnis.


Nach dieser ausführlichen Schilderung, jetzt die restlichen Tourentage stichpunktartig:

Beste Verpflegung „ever had“:
Gasthaus Innerwalten am 5. Tag am Jaufenpass

Außergewöhnlichste Teamleistung der ganzen Unternehmung (Reparatur der abgebrochenen Sattelstütze an Ellis Bike am Pfitscherjochhaus)
Arbeitsgruppe „Sattelstütze“

Ausdauerndster lächelnder, zusätzlicher Höhenmeterfresser „ever seen“:
Chris

Sauberste Radelgruppe in der ganzen Kitzbüheler/Chiemgauer Region am Nachmittag des 9.8.16:
Thomas, Tom, Chris, Reini, Robert S., Robert E., Elli, Boris, Vitus, Harry nach 90km Dauerregenfahrt am 8. Tag

Unerwartetste Trailabfahrt am Anreisetag (Torbole):
guided by Reini und Chris

Bester Kettenklemmer:
Tom am Tag 5

Wirksamstes alkoholhaltiges Abendmischgetränk, mit verheerender Bergaufbremswirkung (am nächsten Tag):
U-Boot


Mensch mit separatem Nachspeisenmagen:
Thomas



nix für unguad und Dank an alle Mitfahrer für das einmalige Abenteuer

Harry

» Substance: pragmaMx » Style: Ahren Ahimsa
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