... presst du dein Bike in die steile Aufwärtsrampe, kurz vor
dem Scheitelpunkt schnell noch einige Gänge runtergeschaltet. Nur so kannst du
das schmale, hügelige, grobschottrige Weglein mit seinen unzähligen engen
Kurven und leichten Anliegern auskosten. Der Blick ist dabei immer auf die
nächsten Meter Trail gerichtet, ja nur nicht auf die rechts weit abfallende
Sandreiße Richtung rauschendem Val Mora Bach.
Die letzten Stunden mit den unzähligen Kehren bergauf zum Pass „Dös Randond“,
die Dreiviertelstunde Faulenzerpause am Pass und die genussreiche Fahrt durch
die Hochebene weit oberhalb der 2000 Hm-Marke sind zwar nicht vergessen aber
momentan nicht mehr präsent.
Nach schier endlosen 20 Minuten „adrenalingeschwängerter“ Trailfahrt, lachenden
und quicklebendigen Blicken meiner Mitfahrer geht die karge, wilde
Berglandschaft in ein sich weit öffnendes Hochtal über. Rundherum – wie seit
Tagen – hellblauer, wolkenloser Himmel und aufgrund der Höhe angenehme Temperaturen.
Türkisgrün, sicherlich einige Kilometer lang, inmitten der Hochgebirgslandschaft
erstreckte sich jetzt vor uns der Stausee „Lago di San Giacomo“.
Irgendjemand macht halb Ernst, halb Spaß den Vorschlag, dass man doch eine kleine
Runde in dem kühlen Nass schwimmen könnte.
Gesagt, getan, allerdings wird aus der kleinen Runde nur ein Miniründlein :-),
der Stausee liegt auf 1900 Hm und wird von den umliegenden eiskalten
Gebirgsbächen gespeist.
Trotz alledem kommt unsere allzeit gut aufgelegte Bikegruppe früh genug am hoch
über Bormio gelegenen Tagesziel an, so dass sich noch Kaffee und Cappuccino und
sogar eine 2. Baderunde am „Lago Scale“ ausgeht.
Der Abend gestaltet sich kurzweilig und sieht in etwa so aus: Weißbrot –
Spaghetti Bolognese – Vino Bianco - Insalata Mista – Grillfleisch mit Pommes –
Vino Roso – Semifreddo - Espresso. Bei Koni, der anscheinend seltsamerweise
immer etwas mehr an Kalorien verbrennt als wir alle und auf keinen Fall in den
Unterzuckerbereich abrutschen möchte geht´s weiter mit:
Nachschlag Grillfleisch – Nachschlag Birra Grande - Nachschlag Pommes –
Nachschlag ……?
Irgendwann hab ich dann aufgehört mitzuzählen :-)
Um es auf den Punkt zu bringen:
Die 5 Tage TransAlp waren mit dieser Truppe, in dieser Landschaft, mit diesem
Wegverlauf und bei diesen Bedingungen eine Schau und werden uns allen in bester Erinnerung bleiben!!!
Der zahlenmäßig kleine, doch konversationstechnisch überlegene, quicklebendige
Frauenanteil war – wie schon in den Jahren zuvor - eine Bereicherung.
Dabei waren:
Labello-Isabella und Globuli-Andrea,
Nachschlag-Koni, Präsi-Karl, Schaltaugen-Günther (erste Alpenüberquerung!!), Canyon-Doni,
Gamaschen-Franze, Bremsbelag-Adi und ….
Grind-Harry
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Wie bei so vielen Abenteuer-Events, so findet auch diese spezielle Art des Bikens immer mehr Anhänger. Inzwischen sollen in den 3 TransAlp-Monaten (Juli-September) mehr als 100.000 Biker über die Alpen ziehen.
Auf dieser landschatlich einmaligen Route „St. Anton bis Poschiavo“ tummeln sich inzwischen schon zu viele Alpenüberquerer. Am höchsten Pass dem Fimberpass und dessen Abfahrt in´s Tal war erstmals ein Gedränge an Bikern auf den Trails.
Stimmen: 0
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema aktuelle News vom Radfahren: